
Hallo Marc, wer bist du?
Marc Klages: Zunächst einmal sehe ich mich zwar seit knapp 15 Jahren mit eigenem Betrieb und etlichen events in der Region als Kultur-schaffenden im Bereich latinmusic. Allerdings sehen das nicht alle so, da ich durchaus auch damit Geld verdiene 😉
Wie ist deine finanzielle Lage als Clubbetreiber?
Es gab eine Soforthilfe, die sehr schnell kam Damit konnten die betrieblichen Fixkosten der Monate März, April, Mai gedeckt werden. Es folgte eine Überbrückungshilfe zur 80%igen Deckung der Monate Juni, Juli, August. Die vorgesehene Überbrückungshilfe 2 für September bis Dezember ist, Stand heute, nicht eingegangen. Das heißt, ich gehe, wie vermutlich auch Kollegen, in Vorleistung für die anfallenden Fixkosten, um meinen Betrieb zu erhalten. In der Hoffnung, dass irgendwann die Überbrückungshilfen 2, 3, 4 eintreffen……Es muss auch ganz klar gesagt werden, dass wir als Clubs/Diskotheken die einzige Gastrosparte sind, die bisher – auch nicht temporär- wieder öffnen durfte. Ebenso ist nicht außer Acht zu lassen, dass wir keinerlei Verdienstausfallentschädigung erhalten haben um private Kosten wie bspw. Miete, Essen, etc. zu bezahlen. Die Überbrückungshilfen dienen lediglich der Zahlung betrieblicher Fixkosten. Im November ist ja geplant, die geschlossenen Betriebe mit 75% Vorjahresumsatz zu entschädigen. So gut dass auch ist, frage ich mich natürlich dennoch, wieso das zuvor kein Thema war für uns, deren Betriebe seit März geschlossen bleiben müssen … Zum Wohle der Gesellschaft! Der Grund ist vermutlich, dass wir als Clubbetreiber lediglich schwach organisiert sind, einem nicht dienlichen Image unterliegen und somit kaum Gehör finden.
Was unternimmt die Stadt Nürnberg? Könnte sie mehr tun? Die Stadt hat den Clubbetreibern die Möglichkeit gegeben im Sommer städtische Flächen zu beantragen. Allerdings nicht, um dort mit unserer „Club-DNA“ (der Musik!), präsent zu sein, sondern lediglich um eine Art Biergarten bis 22/23.00 Uhr mit leiser Hintergrundmusik zu betreiben. Der Grund hierfür ist tatsächlich die mögliche Lärmbelästigung von Anwohnern: Sogar vor 22.00 Uhr(!) wo doch in jeder Privatwohnung zu dieser Zeit noch eine Bohrmaschine zum Einsatz kommen könnte…Das ist natürlich besser als nichts, aber sicher nicht das, was man als Solidarität gegenüber der Clubszene bezeichnen könnte.
Deine Idee dazu?
Fair wäre eine Freifläche, auf der musikdominant (unter Einhaltung der Abstandsregelungen/Hygienemaßnahmen) agiert werden könnte. Was im Übrigen den Vorteil hätte illegale Versammlungen zu verhindern!
Und die Angestellten?
Das ist ein weiteres großes Problem! Wir können unseren vielen Mitarbeitern -Minijobber, Soloselbständige – keine Jobs anbieten. Somit geraten auch sie in eine finanzielle Schieflage, da ihnen ihr jahrelang kalkuliertes Einkommen (zzgl. Trinkgeld) seit acht Monaten weggebrochen ist und wohl für viele weitere Monate fehlen wird. Ich bin da auch niemandem böse, der sich deswegen einen neuen Job sucht und mir in Zukunft dann nicht mehr zur Verfügung steht.
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