Am 18. Juni 2025 hat sich der Arbeitskreis Bildung, Soziales, Integration und Migration (AK BSIM) im Stadtpark Nürnberg – an einem ganz besonderen Ort getroffen: An der Straße der Kinderrechte.
Seit ihrer Eröffnung 2007 erinnert sie daran, dass Kinderrechte kein abstraktes Konzept sind, sondern im kommunalen Alltag konkret gelebt und umgesetzt werden müssen.
Im Jahr 2005 geplant, umfasst die Straße mittlerweile zehn Stationen. Die jüngste, der Pavillon für Inklusion, wurde 2022 eingeweiht. Die Stationen sind bunt, kreativ und laden Kinder, Jugendliche wie auch Erwachsene zum Nachdenken und Mitmachen ein. Sie zeigen zentrale Rechte wie das Recht auf Bildung, Gesundheit, Beteiligung, Schutz vor Gewalt, Freizeit und Gleichbehandlung. Die Straße der Kinderechte wird oft von Schulklassen besucht, die bei denen die Kinderrechte gerade Unterrichtsthema sind.
Kinderrechte als Grundlage kommunaler Politik
Im Rahmen der Vorbereitungen für unser Kommunalwahlprogramm wurde im AK BSIM klar: Kinderrechte müssen das Fundament unserer politischen Arbeit sein. Denn: Kinder wachsen in der Kommune auf – hier verbringen sie ihren Alltag, besuchen Schulen und Kitas, bewegen sich im öffentlichen Raum und erleben gesellschaftliche Teilhabe.
Wir fordern daher:
Kindgerechte Infrastruktur
Sichere Spielplätze, kinderfreundliche Verkehrsplanung (z. B. autofreie Zonen vor Schulen), Freizeitangebote und Investitionen in Jugendzentren – das muss Standard werden
Echte Beteiligung von Kindern und Jugendlichen
Kinder haben ein Recht, mitzureden. Kinder- und Jugendparlamente, Bauprojektbeteiligungen und digitale Beteiligungsformate sollen ausgebaut und ernst genommen werden.
Schutz und Förderung
Kommunen tragen Verantwortung für den Schutz vor Gewalt, Missbrauch und Vernachlässigung. Enge Zusammenarbeit von Jugendhilfe, Schulen, Polizei und sozialen Trägern ist unerlässlich. Frühkindliche Bildung, Schulsozialarbeit und Integrationsprojekte müssen ausgebaut werden.
Ein realistischer Blick auf Herausforderungen
Fehlende Mittel, mangelndes Bewusstsein und fehlende Beteiligungskultur sind Herausforderungen. Besonders benachteiligte Kinder – etwa mit Migrationshintergrund – stoßen noch zu oft auf Barrieren.
Kinderfreundliche Kommune – ein Ziel für Nürnberg
Das UNICEF-Programm „Kinderfreundliche Kommunen“ bietet Städten und Gemeinden einen konkreten Rahmen, Kinderrechte strukturell zu verankern. Auch Nürnberg sollte sich diesem Programm anschließen.
Kritischer Blick auf die Straße der Kinderrechte
Unser Besuch hat auch Nachbesserungsbedarf deutlich gemacht:
- Station 4 (Gleichheitsfiguren): Die Darstellung traditioneller Rollenbilder – z. B. eine Frau mit Putzeimer oder der „Feuerwehrmann“ – ist nicht mehr zeitgemäß. Hier braucht es ein Update in Richtung Geschlechtergerechtigkeit.
- Station 2 (Spielweg): Die Bodenbemalungen sind stark ausgeblichen und sollten dringend erneuert werden.
Fazit: Kinderrechte sind eine zentrale Aufgabe kommunaler Politik. Unser Besuch an der Straße der Kinderrechte hat uns inspiriert, sie stärker ins Zentrum unseres Engagements zu rücken – und dabei auch die Rechte von Jugendlichen mitzudenken.
Nun hat die Landesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendbeauftragte des Landes Brandenburg die Petition „Kinderrechte ins Grundgesetz“ ins Leben gerufen. : Petition „Kinderrechte ins Grundgesetz!“, an der sich Kinder, Jugendliche und Erwachsene beteiligen können. (Leider nicht online!)
Juni 2025 für den AK BSIM
Gaby Klaßen





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