„Schleich Di“ – Kampagne zur Verkehrswende auf Gehwegen

Wir alle sind Fußgänger*innen, egal, ob auf dem Weg zum Einkauf oder zum abgestellten Rad, zum ÖPNV oder zur Autogarage. Gerade deshalb und weil das Verkehrsmittel „Gehen“ das natürlichste überhaupt ist, muss es auch sicher sein und Spaß machen.

Dafür haben wir Gehwege als den Teil der Straße, der ausschließlich für den Fußgänger*innenverkehr vorgesehen ist. Soweit die Theorie. Doch jede*r hat sich schon geärgert, dass der “Gehweg“ für jede andere Form der Nutzung missbraucht wird: Schilder, Kästen, Masten und – meistens – geparkte Autos versperren uns den Weg. Besonders gefährlich wird es an Kreuzungen, da Fußgänger*innen oft wenig sichtbar sind. Abgestellte Spaßmobile wie die neuen E-Scooter verkleinern die ohnehin schon knappe Fläche. Barrierefreies Gehen und urbanes fussgängergerechtes Weiterkommen finden hier schnell ein Ende.

Wolfgang Klemm, Sprecher der GRÜNEN-Projektgruppe Verkehr im Kreisverband Nürnberg: „Hier gibt es definitiv erheblichen Handlungsbedarf. Auf Gehwegen sollte man sich begegnen können – auch und gerade in Corona-Zeiten mit ausreichend Abstand. Ebenso sollten sich Menschen mit Rollstuhl oder Rollator, mit Lasten und mit Kinderwagen bedarfsgerecht bewegen können“. 

Sein Kollege Alexander Kahl ergänzt: „Entscheidend ist die Gehwegbreite von mindestens 2,50 m. Aber die Realität in dieser Stadt sieht durch verkehrswidrig geparkte Fahrzeuge leider anders aus. Ebenso dringlich halte ich die Reduzierung des oft unübersichtlichen, teilweise auch sinnlosen „Schilderwaldes“.

Um in die „politische Diskussion zu kommen“, so Mike Bock, verkehrspolitischer Sprecher der GRÜNEN-Fraktion im Nürnberger Stadtrat, „muss die Verwaltung den Sachstand berichten“. Bock und seine Kollegin im Stadtrat, Andrea Bielmeier, stadtplanungspolitische Sprecherin der GRÜNEN, stellten hierzu einen Antrag zur „Fußwegstrategie der Stadt“. Bielmeier:„Zu dieser Strategie gehören eben nicht nur benutzbare Gehwege, sondern auch Querungshilfen über Straßen und ÖPNV-Haltestellen sowie sichere Ampelphasen und ein möglichst naturnahes Begleitgrün. Sinnvoll wäre zudem eine nachhaltige Überwachung des ruhenden Verkehrs.“ 

Liebe Leserinnen und Leser, wenn ihr das nächste Mal an einem „stark verbesserungswürdigen“ Gehweg vorbeikommt, dann mach mit bei unserer Instagram-Aktion und poste das Foto.

Damit die Verkehrswende für alle gilt!

Bildmaterial: Angelika Emmerling

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