ICE-Werk – Plan für Kompaktversion macht umweltverträgliche Standorte möglich
Eine gelingende Verkehrswende – die diesen Namen auch verdient – erfordert eine deutliche Verstärkung der Infrastruktur der Bahn. Die angestrebte Verdopplung der Fahrgastzahlen setzt einen entsprechenden Ausbau der Anlagen zur Wartung der Züge voraus.
Daher unterstützen wir Grünen grundsätzlich die Pläne der Bahn für den Bau eines neuen ICE-Werks. Dass dieses Werk aber ausgerechnet in den streng geschützten Bannwald zwischen Altenfurt und Fischbach gebaut werden soll, kann nicht hingenommen werden: Der Reichswald um Nürnberg wird seit Jahren durch immer neue Bauprojekte massiv geschädigt, so zuletzt durch den Autobahnausbau. Weitere Eingriffe müssen auf jeden Fall vermieden werden.
Dazu die Nürnberger Landtagsabgeordnete Verena Osgyan: „Der Bannwald steht nicht zur Disposition. Wer es ernst meint mit dem Schutz des Reichswalds, darf hier nicht vorschnell alle Prinzipien ad acta legen, weil eine vermeintlich alternativlose Planung präsentiert wird.“
Eine echte Suche nach tatsächlich umweltverträglichen Standorten war auf der Basis der bisher vorliegenden DB-Pläne jedoch schwierig: Die Wunschvorstellungen der DB verlangen eine Fläche von 46 ha mit einer Länge von 5,5 Kilometern. Ein Bauplatz dieses Ausmaßes steht im Raum Nürnberg ohne großflächige Zerstörung von Waldgebieten nicht zur Verfügung.
„Auf keinen Fall dürfen Umwelt- und Klimaschutz gegeneinander ausgespielt werden. Diesen Zielkonflikt muss eine weitsichtige Planung und Standortsentscheidung auflösen“, so die Nürnberger Landtagsabgeordnete und Bundestagskandidatin Tessa Ganserer.
Auf Grüne Initiative hin hat darum das Planungsbüro „Quadra Ingenieure GmbH“ eine Kompaktversion des ICE-Werks skizziert. Diese Version benötigt mit 2,3 statt 5,5 km nur etwa die halbe Fläche. Für eine Anlage dieser Größe sind umweltfreundliche Standorte wesentlich leichter zu finden. In einem konstruktiven Dialog mit der DB konnte diese Trassierung durch die Quadra-Ingenieure bei mehreren online-Sitzungen ausführlich erläutert werden.
Für den betrieblichen Alltag durchgeplantbesticht dieses Konzept durch kurze Wege der Züge zwischen den einzelnen Wartungseinheiten – und bietet ausreichende Gleisanlagen für „geparkte“ ICE-Garnituren. Die Leistungsfähigkeit entspricht damit den Anforderungen der Deutschen ahn. Leider ließ die DB inzwischen durchblicken, dass sie beabsichtigt, mit
ihren ursprünglichen Plänen in das Raumordnungsverfahren zu gehen.Eine solche Entscheidung würde bei den Grünen auf Unverständnis stoßen. Denn es ist zu befürchten, dass dadurch Alternativstandorte zum Reichswald bereits im Vorstadium des Raumordnungsverfahrens unter den Tisch fallen.
„Angesichts der Tragweite der Entscheidung für Mensch und Natur wünschen wir uns von der Bahn Offenheit und Flexibilität. Und den Mut, neue, gute Ideen ins Verfahren einzubringen“, so Sabine Weigand, grüne Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Nürnberg-Süd.
Die Nürnberger Grünen appellieren daher an die Bahn, mit der vorgelegten kompakteren Alternativversion des Werks in das Raumordnungsverfahren zu gehen und dadurch auch die Anwohner*innen in Altenfurt vor unnötiger Lärmbelästigung zu schützen. „Wir haben einen Vorschlag gemacht, der andere Standorte außerhalb des Reichswaldes bei Fischbach und Altenfurt ermöglicht und so nicht nur die Rodung von dutzenden Hektar Waldfläche verhindert, sondern auch die Bewohner*innen der umliegenden Siedlungen vor großen Belastungen bewahrt. Nun ist die Bahn am Zug“ sagt Bundestagskandidat Sascha Müller und hofft dabei noch auf ein Einlenken der DB.
Mit dieser Lösung könnte ein Konflikt zwischen Verkehrswende und Naturschutz vermieden werden, denn am Ende soll beides dem Klimaschutz dienen!“
Gisbert v. Eyb, Co-Kreisvorsitzender KV-Nürnberg
Ansprechpartner:
Gisbert v. Eyb,Tel. 0159 01154669, gisbert.von.eyb@gruene-nbg.de
Albrecht Röttger (Vorstandsmitglied des OV-Nürnberg Süd) Tel. 0177 9371849 Gisbert von Eyb
Neuste Artikel
Aufruf des OV West: Helft mit beim Stadtteilfest Muggeley!
Habt ihr Lust bei einem der schönsten Straßenfeste Nürnbergs dabei zu sein? Das Motto des diesjährigen Muggeley-Festes ist „Miteinander – Füreinander“ und der Name ist Programm. Am Samstag, den 24.05.25 von 13.00 Uhr bis 19.00 Uhr gibt es leckeres Essen und ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm auf der eigens gesperrten Wandererstraße. Und wir GRÜNEN vom KV Nürnberg sind auch mit dabei. Der OV West hat einen Stand auf dem Fest, es gibt das beliebte Angel-Spiel und ganz…
Let’s go out
Einleitung Nach dem intensiven Bundestagswahlkampf ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir als Partei auch über den Wahltag hinaus sichtbar und präsent bleiben. Der Wahlausgang mag uns enttäuschen und uns vor neue politische Gegebenheiten stellen, doch unsere gesellschaftliche Verantwortung bleibt. Vielmehr muss die Zeit nach dem Wahlkampf genutzt werden, um neue Wege zu beschreiten und auszuprobieren. Das Ziel soll dabei sein, unsere Sichtbarkeit bis zur nächsten heißen Phase des Kommunalwahlkampfs und darüber hinaus aufrecht zu…
Nürnberger Grüne wählen Armin Bibic zum neuen Kreisvorsitzenden
Die Nürnberger Grünen haben auf ihrer jüngsten Mitgliederversammlung einen neuen Vorsitzenden gewählt. Nachdem Rebecca Lenhard in den Bundestag eingezogen ist, war eine Nachwahl notwendig. Mit 93,7 Prozent der Stimmen sprach die Versammlung Armin Bibic deutlich das Vertrauen aus. Bibic wird die Partei künftig gemeinsam mit der amtierenden Vorsitzenden Marie Hartz führen. Armin Bibic kennt die Herausforderungen bereits aus seiner bisherigen Funktion im Vorstand. „Es gibt so viele Themen, die wir anpacken müssen“, erklärt er. „Unser Mitgliederwachstum ist enorm; deshalb wollen…
Ähnliche Artikel