Der AK BSI (Bildung, Soziales , Integration und Menschenrechte) der Nürnberger GRÜNEN zum Start ins neue Schuljahr.
Der Lock-Down an den Schulen war ein „Test im Echtbetrieb“ für die digitale Bildung. Es hat sich gezeigt, dass die Digitalisierung und das digitale Lernen an unseren Bildungseinrichtungen in weiten Teilen noch in den Kinderschuhen steckt, deutschlandweit, aber auch in Bayern. Trotz Digitalpakt von Bund und Land sind längst nicht alle Schulen ausreichend digital ausgestattet und auch die so wichtigen Fortbildungsmöglichkeiten der Lehrer*innen sind nicht ausreichend vorhanden.
Es hat sich nun in der „Corona-Krise“ deutlich gezeigt, dass es eine große Bandbreite gibt, wie die Schulen, ja auch die einzelnen Lehrkräfte, die vorhandenen technischen Möglichkeiten nutzen, wie sie darüber hinaus den Kontakt zu Schülerinnen und Schülern halten und diesen in der für alle völlig neuen Situation pädagogisch gestalten. Die bekannten, aber auch vermuteten Bildungsungerechtigkeiten traten in großer Deutlichkeit zutage und verschärften sich in den zurück liegenden Wochen. Neben der schulischen Ausstattung hängt es im Wesentlichen davon ab, wie Kinder und Jugendliche im häuslichen Bereich mit digitalen Median ausgestattet sind, damit sie beim „Lernen zu Hause“ entsprechend an digitalen unterrichtlichen Lernangeboten teilnehmen können. Gerne spricht man hier von Homeschooling, was u.E. ein völlig falscher Begriff ist, weil eben gerade Eltern nicht den Unterricht an Schulen ersetzen sollen, wollen und auch können. „Fühlten Sie sich in allen Phasen ausreichend informiert durch Politik und Verwaltung?“ Diese Frage des AK BSI der Nürnberger GRÜNEN ging an Heike Hein, Geschäftsführerin des Nürnberger Elternverbandes: „Nein, von der Stadt wurden anfangs so gut wie keine Informationen weitergegeben. Das Kultusministerium hat auf seiner Homepage zwar viele Infos veröffentlicht, allerdings muss man die zeitaufwändig zusammensuchen.“
Das ausführliche Interview mit Heike Hein lest Ihr hier.
Seit Schulbeginn sind die Schulen in Bayern wieder geöffnet. Man geht zurzeit von einem Regelbetrieb, d.h. alle Schüler*innen besuchen gleichzeitig die Schule, aus. Bei einem Ansteigen der Coronazahlen sind sich Experten sicher, dass es wieder eine Kombination von Präsenz- und Fernunterricht geben wird. Dazu Sandra Schäfer, Vorsitzende des Nürnberger Lehrerinnen- und Lehrervereins, die im Gespräch mit dem AK BSI für das neue Schuljahr „enorme Herausforderungen, enorme Kürzungen und eine irre Kraftanstrengung für unsere Kolleginnen und Kollegen“ erwartet. Viele Schüler hätten „keine [geeigneten] digitalen Endgeräte, mitunter auch gar keinen Internet Anschluss“, so Schäfer weiter.
Das vollständige Interview mit Sandra Schäfer lest Ihr hier.
Es ist schon jetzt wichtig, einen Plan zu haben, wie Schule gut funktioniert, für den Fall, dass wieder Schließungen nötig sind.
Was ist aus Sicht des AK BSI zu tun? Mit extern und intern abgestimmten Konzepten können sich Schulen darauf vorbereiten, wie ein Fernunterricht für alle Schülerinnen und Schüler der Schule pädagogisch sinnvoll gestaltet werden kann. Es muss sichergestellt werden, dass alle Schüler*innen beim „Lernen zu Hause“ die gleichen digitalen Zugangsmöglichkeiten haben, damit bei Wiederauf-nahme des Präsenzunterrichtes und im beginnenden Folgeschuljahr von gleichen Voraussetzungen ausgegangen werden kann, zumindest in Bezug auf technischen Gegebenheiten Der pädagogische Austausch aller, der Lehrkräfte, pädagogischer Fachkräfte und der Schulleitung, muss gewährleistet sein. Es ist wichtig, unter Berücksichtigung der neuen Bedingungen, dauerhaft eine gut funktionierende Bildungs- und Erziehungspartnerschaft zwischen Schulen, Eltern und – wo nötig – Jugend- und Sozialämtern zu etablieren. Der Kontakt zwischen Lehrer*innen und Schüler*innen und den Eltern darf nicht verloren gehen.
Für den Arbeitskreis BSI: Gabriele Klaßen, Siegrun Graff und Elke Leo
Bild: Andrea Piacquadio from Pexels
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